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Graffiti mit der EGS
Während der Schulprojekttage der Ernst-Göbel-Schule arbeitete der Jugendtreff Höchst mit 10 jungen Künstlerinnen und Künstlern an einem sehenswerten Projekt: Bunte Graffiti mit Friedensbotschaften, fröhlichen Farben und Heimatverbundenheit zieren nun die ehemals verunstaltete Wand des „Scholze Bauer-Hoflädschens“ in der Bismarckstraße 36.
Die Idee des Kooperationsprojektes „Urban Graffiti“ entstand bereits Anfang des Jahres in einem perspektivischen Gespräch zwischen der kommunalen Jugendsozialarbeit der Gemeinde Höchst i. Odw. und der Schulleitung der Ernst-Göbel-Schule. Man war sich darüber einig, die Schaffung neuer Begegnungsräume für gegenseitige Toleranz – sowohl in der Schule als auch im öffentlichen Raum – voranbringen zu wollen. Jugendsozialarbeiterin Marlene Wagner: „Daraus ist eine wunderbare Zusammenarbeit entstanden, die bewiesen hat, dass die Schule oder der Jugendtreff als fest etablierte Instanz nicht zwangsläufig an einen festen Ort gebunden sein muss, um Lernerfolge bei jungen Menschen verzeichnen zu können. Durch Kooperationen im Außen entsteht ein Ressourcen-Pool, von dem meistens alle profitieren können und der im Rahmen dieses Projektes wesentlich dazu beigetragen hat, die Kreativität und das Verständnis für Vielfalt angemessen zu fördern.“
Eine bunte Wand steht für ein farbenfrohes, respektvolles Miteinander.
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erlernten während der drei Tage praktische Grundtechniken der Graffitikunst und wurden darüber aufgeklärt, welche Maßnahmen für ein legales Sprühen im öffentlichen Raum notwendig sind, ab wann ein Graffito strafrechtlich verfolgt wird und wodurch sich die Sprühkunst von anderen Kunstarten unterscheidet.
Das Ergebnis einer gelungenen Gruppenarbeit und Sensibilisierung für Diversität spiegelt sich auch in dem bunten Schriftzug „oneLove“ wider. Die Bäume symbolisieren den Bezug zum Odenwald und der ländlichen Umgebung. Gemeinsam wurde über die Inhalte abgestimmt und darüber entschieden, welches Wort auf die Wand gesprüht wird und in welchem Stil die Buchstaben dargestellt werden können. Dabei brachten die Graffiti-Sprüher ihre künstlerische Expertise ein und arbeiteten Hand in Hand mit den Schülerinnen und Schülern, um die Entwürfe zunächst auf Papier zu bringen. Neben zwei erfahrenen Graffiti-Künstlern wurde die 10-köpfige Gruppe von Mitarbeitenden des Jugendtreffs Höchst sowie der evangelischen schulbezogenen Jugendarbeiterin Eva Heldmann unterstützt und begleitet.
Während des Graffiti-Projekts zeigte sich deutlich, dass Kunst einen starken Einfluss auf die Lernumgebung und das Gemeinschaftsgefühl haben kann. Die Schülerinnen und Schüler wurden ermutigt, über den Tellerrand zu schauen, aufeinander einzugehen und ihre Kreativität zu entfalten. Gleichzeitig fand eine Auseinandersetzung mit dem Wohnort Höchst statt, wodurch sich ein Gefühl der Zugehörigkeit entwickeln konnte. Dieser Ort erzählt nun eine Geschichte und spiegelt die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler und deren Wahrnehmungen wider. Diese Erfahrung hat uns inspiriert und uns in der Annahme bestätigt, dass Kunst die Kraft hat, eine Veränderung zu bewirken und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Danke an alle teilnehmenden Mädels und Jungs, an Familie Wolf für die zur Verfügung gestellte Wandfläche und das gesamte Team der Jugendarbeit Höchst. Danke an die Ernst-Göbel-Schule für die Kostenbeteiligung und tolle Zusammenarbeit.
Text: Marlene Wagner
Foto: Marlene Wagner